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Lerne von der Pasta!

Das Kochen von Spaghetti beinhaltet alle Elemente, die du brauchst, um deine Vision erfolgreich umzusetzen. Wenn du also nächstes Mal am Herd stehst, betrachte es doch einfach mal als Strategie-Workshop und lerne von der Pasta!

Heute ist der große Tag: endlich kommt die Person deines Herzens erstmals zu dir zum Abendessen. Du planst einen romantischen Abend im Kerzenschein mit Rotwein, italienischen Arien und einem einfachen Spaghetti-Gericht. Deine Vision für den Höhepunkt des Abends steht unerschütterlich fest – wir wollen sie hier nicht weiter ausmalen. Jedenfalls ist sie deine Triebfeder und liefert die Energie für alle deine Vorbereitungen.

Das Essen ist dabei ein wichtiges Etappenziel. Wenn es optimal gelingt, steigt definitiv die Wahrscheinlichkeit, das erwünschte Ergebnis des Abends zu erreichen. Also stellst du sicher, dass alles verfügbar ist, was du zum Kochen brauchst: Topf, Pfanne, Messer, Wasser, Nudeln, Tomatenmark, Kräuter, Gewürze, Olivenöl, Hackfleisch usw.

Angenommen, du hast jetzt alle „Hard Facts“ beisammen und könntest mit dem Kochvorgang beginnen… All diese Utensilien wären wertlos und würden nicht zum leckeren Spaghetti-Genuss führen, wenn du keinen konkreten „Projekt-Plan“ hättest: Was muss wann wie bearbeitet, in welche Form gebracht und womit kombiniert werden, damit du am Ende deiner ursprünglichen Vision vom romantischen Abend näher kommst? Ein ausführliches Rezept dient als Projekt-Plan für die Umsetzung… also kann jetzt nichts mehr schief gehen, oder?

Moment mal! Einen wichtigen Faktor hast du noch vergessen. Ohne diesen kannst du dir dein Schäferstündchen [oops!] abschminken, oder zumindest musst du das Teilziel „leckeres“ Spaghetti-Gericht streichen: Auf dem Weg zum positiven Geschmackserlebnis musst du nämlich ständig Informationen erfassen, analysieren und davon Entscheidungen für die weitere Vorgehensweise ableiten: Frischegrad der Zutaten, Gewürzmenge in der Sauce, Temperatur des Nudelwassers, Härtegrad der Nudeln etc. Das sind quasi die „Soft-Facts“ für die Prozesssteuerung.

Glücklicherweise hast du bereits vor der Auswahl des Gerichts die Geschmacksvorlieben deines Gastes abgefragt: bei einem Vegetarier wären z.B. Spaghetti Bolognese der Super-Gau gewesen. Je besser du die Wünsche und Bedürfnisse deines Gastes triffst, desto durchschlagender die Wirkung.

Während die Nudeln vor sich hin köcheln, wird dir plötzlich etwas klar: Dieser triviale Vorgang des Kochens beinhaltet eigentlich alle Erfolgsfaktoren, die du zur Realisierung einer Vision brauchst. Die Frage ist nur: Bist du dir darüber immer bewusst, und setzt du diese Erkenntnis – auch in anderen Lebensbereichen – praktisch um?

Hast du deine Visionen visualisiert und mit Emotionen angereichert? Hast du davon Etappenziele abgeleitet? Gibt es für jedes Etappenziel einen Projektplan mit Aufgaben, die entsprechend abgearbeitet werden können? Hast du alle materiellen Voraussetzungen und Geräte, die du brauchst? Kannst du damit umgehen? Kennst du die Wünsche und Bedürfnisse der beteiligten Personen?

Weißt du, welche Soft-Facts du auf dem Weg zur Vision regelmäßig erfassen und analysieren musst, um das gewünschte Ziel überhaupt erreichen zu können? Und last but not least: Werden diese auch systematisch und zeitnah von dir erfasst und ggf. in Kurskorrekturen umgesetzt?

Doch Vorsicht: Solltest du die gewünschte Vision nicht schon 10 mal umgesetzt haben, dann hast du darin einfach keine Routine. Analog zum Beispiel wäre es so, als ob du ein Gericht das allererste Mal kochst. Und da gibt es bedeutend mehr Unsicherheiten, mangelnde Übung und wenig Erfahrungswerte. Um so wichtiger ist das bewusste Vorgehen. – In diesem Moment beschließt du, einige deiner Vorhaben gleich morgen einmal auf diese Fragen hin zu analysieren.

Inzwischen sind die Spaghetti fast al dente, der Tisch ist gedeckt, Giuseppe Di Stefanos Stimme erfüllt den Raum. Du zündest die Kerzen an. Deine Vision leuchtet vor deinem geistigen Auge. Alles ist perfekt gelaufen. Es klingelt an der Türe …

(Wer nicht lesen will darf hören: Hier geht es zum Podcast)

4 Kommentare

  1. Als leidenschaftlicher Hobby-Koch gefällt mir die Analogie zwischen Kochen und Strategie sehr gut. Hätte ich diese Info bei unserem letzten “Strategischen Kochen” des StrategieForums Rhein-Neckar gehabt, wäre das von Vorteil gewesen. Aber so ist es auch gut. Ich werde es mir merken.

  2. Moin Thomas,
    sehr schöne Story……vielen Dank für deine tollen Inspirationen 🙂
    Thorsten

  3. Hallo Herr Rupp
    Die Pasta-Story ist gut. Sie kündigen im Vorspann an, dass es um Milieus geht. Dieser Aspekt geht leider in der Geschichte unter.
    Wie die nicht von uns beeinflussbaren Faktoren richtig eingeschätzt werden können bedarf großer Sensibilität mit viel Intuition.
    Danke für Ihren Ansatz und bis demnächst.
    Grüße
    Nikolaus Weth

    • Vielen Dank, Herr Weth. Verstehe allerdings den Hinweis auf Milieus nicht. Diese Vokabel kommt nirgends vor 🙂

Kommentare sind geschlossen.