In der Miniserie „Werde produktiver“ lernst du eine Methode kennen, mit der du ein gewisses Chaos im Kopf entwirren kannst und mehr Energie für konstruktive Aufgaben gewinnst. In Teil 2 geht es darum, die Altlasten zu beseitigen, die deine Schaffenskraft dauerhaft einschränken (Teil 2/3).
Nachdem du in Teil 1 – Alles raus aus dem Kopf deine offenen mentalen Posten gesammelt und niedergeschrieben hast, geht es jetzt darum, den unproduktiven Ballast loszuwerden. Damit kannst du deine Energie und dein Leistungspotenzial gravierend erhöhen.
Teil 2 – Ballast erkennen und abwerfen
Frage dich bei jedem einzelnen der in Teil 1 gesammelten Punkte:
Kategorie 1 – Ist das ein tatsächliches, aktuelles Projekt/Problem?
Das bedeutet, dass es zeitnah bearbeitet werden muss, z.B. der Beitrag für die Fachzeitung vor Redaktionsschluss, die USt-Voranmeldung, Terminierung und Vorbereitung des Kundenbesuchs aber auch strategische Planung für das aktuelle Geschäftsfeld oder die Suche nach neuen Mitarbeitern. Allen Punkten gemeinsam ist: Es handelt sich um aktuelle Projekte, an denen du tatsächlich arbeitest.
Kategorie 2 – Ist das ein „mitgeschleifter“ Ballast aus vergangenen Tagen?
Der Begriff Ballast weist darauf hin, dass man etwas unnötigerweise mit sich herumschleppt. Du kannst dich vielleicht noch an den Großvater erinnern, der immer wieder vom Krieg erzählte. Oder du kennst den Geschäftsmann, der mit leuchtenden Augen zum x-ten Male von sich gibt, wie er damals die Firma aufgebaut hat.
Beide haben die jeweilige Lebensphase mental nicht abgeschlossen. Sie haben ihren „Frieden“ nicht damit gemacht. Hierbei kann es sich um Zeiten großer Erfolge oder um besonders schwere Zeiten handeln, in denen die Leute förmlich stecken geblieben sind. Du kannst dir sicherlich gut vorstellen, dass dies ihre Schaffenskraft im Hier und Jetzt mehr oder weniger stark beeinträchtigt.
In abgeschwächter Form kann so ziemlich jeder dieses Phänomen bei sich selbst beobachten: Ziele, die aufgegeben wurden, denen man noch nachhängt; Projekte, die nicht so richtig liefen und man weiß nicht warum; Phasen die zwar formal aber geistig nicht beendet wurden; (Lieblings-)Ideen, die nicht weiter verfolgt wurden und immer wieder aufpoppen etc.
Beispiele: Du hast eine neue Lebenspartnerin, einen neuen Lebenspartner, hängst aber noch deiner alten Beziehung nach: Ballast. Oder: Nach einer Phase der Arbeitslosigkeit findest du einen neuen Job, fühlst dich aber immer noch wie ein Arbeitsloser, da dich die Zeit stark belastet hat: Ballast. Oder: Du gehst in den Ruhestand, hast aber dein Berufsleben nicht mental abgeschlossen: Ballast.
Allen Punkten gemeinsam ist: Nach Veränderungen werden die früheren Situationen nicht BEWUSST abgeschlossen. So reichen sie bis in die Gegenwart und verhindern, dass du etwas Neues mit voller Energie starten kannst.
Kategorie 3 – Ist das ein undifferenzierter Plan für die Zukunft?
Ideen und Pläne für die Zukunft sind sehr positiv zu bewerten, wenn sie nach einer gewissen Reifephase zur tatsächlichen Planung und Umsetzung führen. Wenn sie aber nur als „fixe Idee“ im Weg herumstehen, sind sie eher belastend. Du kennst vielleicht Menschen, die über Jahre hinweg erzählen, was sie alles vorhaben, nur: es kommt nichts dabei heraus. Auch hier gilt, in abgeschwächter Form: Welche meiner gesammelten Punkte gehen in diese Richtung?
Sortiere jetzt deine mentale OPOS-Liste nach den Kategorien 1, 2 und 3. Beschäftige dich dann mit den Kategorien 2 und 3. Schau dir jeden einzelnen Punkt an. Schließe jeden der vergangenen Punkte BEWUSST und FINAL ab. Sage dir: Diese Sache ist hiermit abgeschlossen! Falls es noch etwas zu tun gibt, leite eine konkrete Aufgabe davon ab und stecke diese in Kategorie 1. Gleiches bei undifferenzierten Zukunftsprojekten: Will ich es umsetzen oder nicht? Wenn nein: weg damit. Wenn ja: konkrete Aufgaben (Schritt 1, 2, 3) davon ableiten und in Kategorie 1 stecken.
Am Ende bleiben im Optimalfall nur noch Punkte der Kategorie 1 übrig. Wie du damit verfährst, erfährst du in Teil 3 der Miniserie Teil 3 – Aufgaben strukturieren und priorisieren